Kalibrierung

Was bedeutet Kalibrierung?

Begriffsdefinition

Kalibrierung bedeutet das Feststellen und Dokumentieren der Abweichung der Anzeige eines Messgerätes vom Referenzwert. Gemäß der deutschen Ausgabe 2012 des Internationalen Wörterbuchs für Metrologie ist Kalibrierung definiert als „Tätigkeit, die unter festgelegten Bedingungen […] eine Beziehung zwischen den durch Normale zur Verfügung gestellten Größenwerten mit ihren Messunsicherheiten und den entsprechenden Anzeigen mit ihren beigeordneten Messunsicherheiten herstellt.

Kalibrierung sollte nicht mit Justierung eines Messsystems verwechselt werden, die oft ‚Selbst-Kalibrierung‘ genannt wird und auch nicht mit Verifizierung der Kalibrierung.“

Was ist Kalibrierung?

Kalibrieren bedeutet, dass Messungen durchgeführt werden, bei denen das Messobjekt (der Kalibriergegenstand) mit den Werten von höherwertigen und rückgeführten Normalen nach einem dokumentierten Verfahren verglichen wird. Ziel ist es, Abweichungen zu erkennen und zu dokumentieren.
Am Beispiel eines Funkenspektrometers ist also gemeint, dass zunächst unter dokumentierten Bedingungen der Wert einer Referenzprobe (bekannt mit einer zertifizierten Unsicherheit) zur Anzeige gebracht wird und mit dem zertifizierten Wert verglichen wird. Als Ergebnis wird die Messabweichung, also die Differenz zwischen Messobjekt und Normal, ermittelt.

Für jeden Messpunkt wird die erweiterte Messunsicherheit angegeben. Mit dieser Begriffsdefinition wird die ursprüngliche Aufgabe von Kalibrierlaboren festgelegt, an die sich alle weiteren Dienstleistungen anschließen.

Unterschied zwischen Werkskalibrierung und DAkkS-Kalibrierung

Grundsätzlich wird bei der TAZ Servicetechnik bei den Messverfahren und Prozeduren nicht zwischen DAkkS akkreditierter oder Werkskalibrierung unterschieden. Auch in Umfang, Art oder Sorgfalt unterscheiden sich die Vorgehensweisen nicht.

Wesentlicher Unterschied liegt aber in der Anerkennung der Kalibrierscheine. Eine Werkskalibrierung unterliegt der Selbstverpflichtung des Labors zu Rückführbarkeit, guter Laborpraxis, sachverständiger Messunsicherheitsberechnung und Normkonformität zur DIN EN ISO/ IEC 17025. DAkkS akkreditierte Kalibrierscheine unterliegen der Überwachung der Akkreditierungsstelle und ständiger externer Kontrolle. Zudem sind diese durch das multilaterale Abkommen der ILAC (MRA) international anerkannt und als Rückführungsnachweis bestätigt. Die Rückführbarkeit der darin enthaltenen Messwerte auf ein nationales Normal muss daher eigentlich nicht detailliert angegeben sein, diese wird durch die Akkreditierung selbst garantiert. Form, Aufbau und Inhalt werden durch die Akkreditierungsstelle definiert, regelmäßig überwacht und stellen damit die internationale Konformität mit den Inhalten der DIN EN ISO/ IEC 17025:2018-03 her. Die Auswahl der Messpunkte wird in beiden Fällen (sofern vorhanden) auf Basis von nationalen Richtlinien oder DKD Richtlinien bzw. durch den Kunden definiert oder im Rahmen der Regeln der Technik durch das Kalibrierlabor vorgegeben.